Fruchtbarkeitsstörungen des Mannes

Wenn die ersehnte Schwangerschaft ausbleibt, kann bei nahezu der Hälfte aller Paare eine männliche Ursache gefunden werden. Meistens liegt hierbei eine Einschränkung der Samenqualität vor, wobei man selten einen Grund dafür finden kann.

Untersuchungsmöglichkeiten:

Zur  Diagnostik der Samenzellqualität wird ein sogenanntes Spermiogramm erstellt. Hierbei werden die Anzahl und die Beweglichkeit sowie das Aussehen der Samenzellen analysiert. Vor der Spermaabgabe muss  eine 3-5 tägige Enthaltsamkeit (Karenz) des Mannes vorliegen.

Eine körperliche Untersuchung des Mannes sollte durch einen Urologen erfolgen.

MSOME- Spermiogramm

(motile sperm organelle morphology examination)

Eine Samenzellanalyse unter extremer Vergrößerung (bis zu 6000 fach), im Gegensatz zur normalen Vergrößerung (400 fach), lässt Vakuolen als Ausdruck gestörter DNA- Integrität (gestörte Erbinformation) erkennen. Bei Verwendung äußerlich unauffälliger Samenzellen ist durch die IMSI bei manchen Patientengruppen eine verbesserte Schwangerschaftsrate zu erwarten.

Halosperm- Test

Der Halosperm- Test ist eine spezielle Färbemethode, die direkt zeigen kann, ob die DNA (Erbinformation) in Spermien intakt oder fragmentiert (zerstört) vorliegt (DNA- Fragmentation).

Unterstützung der Befruchtung mittels Calcium-Ionophor

Bei einer eingeschränkten Samenzellqualität des Mannes ist die Intrazytoplasmatische Spermatozoeninjektion (ICSI) das Mittel der Wahl, um einem Paar zur gewünschten Schwangerschaft zu verhelfen. In seltenen Fällen lassen sich allerdings auch mit dieser Methode die Eizellen der Patientin nicht oder nur zu einem geringem Prozentsatz befruchten. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei einem solchem Fertilisationsversagen häufig die Samenzellen des Mannes den Befruchtungsvorgang in der Eizelle nicht in ausreichendem Maß aktivieren können. Mit Hilfe eines speziellen Kulturmediums, das die Substanz Calcium-Ionophor enthält, lässt sich die natürliche Aktivierung der Eizelle zur Befruchtung unterstützen.